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Naturinfos

ebensräume mit vielen Strukturen an Wiesen, Feldern, Wäldern, Flüssen und Seen bieten eine gute Voraussetzung für eine hohe Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten. Außerdem stellen sie Juwele mit hoher Lebensqualität für uns Menschen dar. Die Abteilung Naturschutz widmet sich mit ihrer Arbeit der Erhaltung dieser Vielfalt und ist dabei um eine bestmögliche Einbindung aller Betroffenen bemüht.

ebensräume mit vielen Strukturen an Wiesen, Feldern, Wäldern, Flüssen und Seen bieten eine gute Voraussetzung für eine 

ebensräume mit vielen Strukturen an Wiesen, Feldern, Wäldern, Flüssen und Seen bieten eine gute Voraussetzung für eine hohe Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten. Außerdem stellen sie Juwele mit hoher Lebensqualität für uns Menschen dar. Die Abteilung Naturschutz widmet sich mit ihrer Arbeit der Erhaltung dieser Vielfalt und ist dabei um eine bestmögliche Einbindung aller Betroffenen bemüht.

ebensräume mit vielen Strukturen an Wiesen, Feldern, Wäldern, Flüssen und Seen bieten eine gute Voraussetzung für eine 

ebensräume mit vielen Strukturen an Wiesen, Feldern, Wäldern, Flüssen und Seen bieten eine gute Voraussetzung für eine 

ebensräume mit vielen Strukturen an Wiesen, Feldern, Wäldern, Flüssen und Seen bieten eine gute Voraussetzung für eine hohe Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten. Außerdem stellen sie Juwele mit hoher Lebensqualität für uns Menschen dar. Die Abteilung Naturschutz widmet sich mit ihrer Arbeit der Erhaltung dieser Vielfalt und ist dabei um eine bestmögliche Einbindung aller Betroffenen bemüht.

Naturinfo

Kulturlandschaft

Streuobstwiesen

Landschaften, die durch bestimmte Bewirtschaftungsformen des Menschen geprägt sind, werden als Kulturlandschaften bezeichnet. Für die Entstehung und Entwicklung dieser Landschaften sind spezifische Nutzungen erforderlich, außerdem sind das Vorkommen bestimmter Tier- und Pflanzenarten, sowie die ökologische Beschaffenheit des Naturraumes maßgeblich.

 

Beispiele für repräsentative Kulturlandschaften in den Naturparken des Landes Oberösterreich, die ausgewählten Fotos sollen regionaltypische Kulturlandschaften mit Menschen zeigen, die Bewirtschaftungsmaßnahmen durchführen. Z.B.:

Lärchenwiesen

Halbtrockenrasen_Foto Naturpark Mühlviertel

Halbtrockenrasen mit Feldgehölzen auf der Pammerhöhe

Magerwiesen, Grusrasen

Die Magerwiese ist eine besonders nährstoffarme, ungedüngte Wiese, auf der niedrige Gräser und viele bunte Kräuter wachsen. 80 bis 100 verschiedene Pflanzenarten können Botaniker in einer Magerwiese finden. Typische Pflanzenarten im Naturpark Mühlviertel: Heidenelke, Kleines Habichtskraut, wilder Thymian (=Quendel), rundblättrige Glockenblume, kleine Bibernelle, Silberdistel, echtes Johanniskraut, Pechnelke und Kreuzblümchen. Zierliche Gräser wie das Ruchgras und das Zittergras begleiten die Kräuter. Für den Erhalt der Insekten- und Artenvielfalt ist die Magerwiese von großer Bedeutung. Zahlreiche Magerwiesen im Naturpark Mühlviertel bieten den idealen Lebensraum unter anderem für den Schwalbenschwanz.

Magerwiese im Naturpark Mühlviertel_Foto_Barbara_Derntl
Naturpark_Muehlviertel_Magerwiese_Foto Eva Wahl

Streuobstwiesen

Streuobstwiesen und Obstbaumreihen prägen die sanfthügelige Landschaft im Naturpark Obst-Hügel-Land. Auf Streuobstwiesen stehen großkronige Obstbäume unterschiedlichen Alters und Größe locker und oft wie zufällig verstreut. Bunt gemischt gedeihen hier Apfel- und Birnbäume neben Kirschen-, Zwetschken-, Walnuss-, Quitten- und Mispelbäumen, jeweils in regionaltypischen Sorten. Seit Jahrhunderten gehören Streuobstwiesen und Obstbaumalleen als traditionelle Form des Obstanbaus zum typischen Bild unserer bäuerlichen Kulturlandschaft.
Mit mehr als 5.000 verschiedenen Tier- und Pflanzenarten zählen Streuobstwiesen zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Vor allem das reiche Nahrungsangebot (Blüten, Blätter, Gräser, Kräuter oder Früchte) lockt die verschiedensten Tiere wie Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten in die Streuobstwiese. Das üppige Vorkommen von Kleinlebewesen ist Lebensgrundlage für viele Vogelarten wie Grünspecht, Star und Wendehals. Auch Hermelin, Igel, Feldhase und andere Säugetiere sind hier zu Hause. Die Baumhöhlen alter Obstbäume sind Brutplatz für Steinkauz, Gartenrotschwanz und Wiedehopf – wenn sie nicht schon von Hornissen, der Bechstein-Fledermaus oder dem Siebenschläfer besetzt sind.

Um den Jüngsten den ökologischen Wert der Streuobstwiese näher zu bringen, bietet der Naturpark Obst-Hügel-Land speziell für Kinder- und Schulgruppen das Naturerlebnisprogramm „Expedition Streuobstwiese“ an.

Magerwiese im Naturpark Mühlviertel_Foto_Barbara_Derntl
Naturpark_Muehlviertel_Magerwiese_Foto Eva Wahl
Naturpark_Muehlviertel_Magerwiese_Foto Eva Wahl

Feuchtwiesen

Während die Fettwiesen im Frühling oft schon üppig grün sind, erscheinen die sauren Feuchtwiesen noch braun, da ihre Entwicklung später einsetzt. Als erste Blüten zeigen sich Sumpfveilchen, Buschwindröschen und Sumpfdotterblume. Später setzen die Blüten der roten Kuckuckslichtnelke und des rosa Schlangenknöterichs ein. In niedermoorartigen Bereichen findet man Knabenkräuter, Fiberklee und Wollgras. Im Hochsommer dominieren Mädesüß, Gilbweiderich, Engelwurz und Sumpfkratzdistel. Neben Torfmoosen sind Sauergräser wie die Braun-Segge oder Hirse-Segge typisch. Da Feuchtwiesen früher oftmals zur Nutzung trockengelegt wurden, ist der Erhalt der letzten, oft kleinflächigen Reste sehr wichtig. In Muldenlagen und entlang von Gräben und Bächen finden sich noch kleine, nährstoffarme Feuchtwiesenreste im Naturpark Mühlviertel.

Feuchtwiese mit Wollgras_Foto Barbara Derntl
Feuchtwiese im Naturpark Mühlviertel_Foto Barbara Derntl

Steinkobel

„Stoakobl“, wie sie mundartlich im Mühlviertel genannt werden, bereichern das Landschaftsbild und sind durch die geologischen Gegebenheiten typisch für das Mühlviertel und den Naturpark Mühlviertel. Es handelt sich dabei um kleine Feldgehölze mit großen Granitblöcken (Restlinge) und Lesesteinen aus dem umliegenden Offenland. Die bei der Bearbeitung der Felder hervorkommenden Steine wurden „aufgelesen“ und im nahen Steinkobel abgelegt. Sind die Klaubsteinhaufen sonnenexponiert, bieten sie ideale Lebensbedingungen für Schlingnattern. Laubbäume wie Birke, Eiche, Ahorn und Hasel dominieren, aber auch Wacholder, Schwarzdorn und Eberesche kommen vor. Auffallend ist die Dominanz der Hasel und des Faulbaums in der Strauchschicht. Diese Gehölzinseln sind nicht nur eine ästhetische Bereicherung fürs Landschaftsbild, sondern wichtige Biotopverbundelemente und Rückzugsraum für Wildtiere.

Steinkobel im Naturpark Mühlviertel_Foto_CoopNatura, Ingrid Schmitzberger

Schluchtwälder & Fließgewässer im Naarntal

Ab dem Zusammenfluss der großen und kleinen Naarn zwischen Pierbach und Bad Zell ist die Naarn der größte Fluss im Naturpark Mühlviertel. Bis Perg von steilen unzugänglichen Hängen umgeben mündet sie bei Mitterkirchen in die Donau. Das kalte, nährstoffarme Wasser bietet den idealen Lebensraum für die vom Aussterben bedrohte Flussperlmuschel. An den Steilhängen zur Naarn finden sich noch Reste von feucht-schattigem Laubwald, mit Eschen und Ahorn. Hier wachsen verschiedene Farne und Pflanzen, die Schatten gut vertragen, wie das Silberblatt. Die feuchte Luft fördert das Wachstum der Moose und Flechten am Waldboden und auf den Felsblöcken. Die strukturreiche Landschaft im Flusstal mit felsdurchsetzten Schluchtwäldern bietet den idealen Lebensraum für den Uhu.

Naarntal_Fließgewässer_Foto_Barbara_Derntl
Schluchtwald im Naturpark Mühlviertel_Foto Derntl
Naturinfo

Tiere

Bechsteinfledermaus Foto Rupert Raab_DSC_0824

Bechsteinfledermaus

Bei Erhebungen zur Fledermausfauna im Naturpark Obst-Hügel-Land, konnten neben 13 Fledermausarten auch die Bechsteinfledermaus nachgewiesen werden. Diese mittelgroße Fledermausart mit auffällig großen Ohren, sammelt ihre Beute nah an der Vegetation fliegend vom Blattwerk, aber auch vom Bodensubstrat. Auf dem Speiseplan stehen Schmetterlinge, Zweiflügler, Laufkäfer, Zikaden, Raupen, Spinne. Ihren Winterschlaf verbringen Bechsteinfledermäuse von Oktober bis Ende April in Höhlen, Stollen oder Kellern, die sich oft unweit der Sommerlebensräume befinden. Die Ergebnisse lassen Wälder und Streuobstwiesen als wichtige Jagdhabitate der Bechsteinfledermaus erkennen. Mehr dazu (externer Link): https://obsthuegelland.at/infos-service/projekt-archiv/fledermausforschung/

Flussperlmuschel_Foto&Copyright_Büro Blattfisch

Flussperlmuschel

Klare, nährstoffarme und sauerstoffreiche Fließgewässer sind der Lebensraum der Flussperlmuschel. In Österreich ist sie in der Region der Böhmischen Masse zuhause, zum Beispiel in der Naarn im Naturpark Mühlviertel. Die Flussperlmuschel hat einen sehr komplizierten Lebenszyklus und braucht für die Fortpflanzung die Bachforelle. Als Parasit verbringen die Muschellarven 10 Monate in den Kiemen der Forelle, bevor sie als Jungmuscheln nach dem Winter abfallen und sich im Gewässerboden vergraben. Dort verbringen sie weitere 5 Jahre. Die 10 -14 cm große Muschel hat eine schwarze Kalkschale. Im Bereich der Wirbel befindet sich ein goldener Fleck, wo die Schale vom sauren Wasser erodiert wurde. Die ausgewachsenen Muscheln ernähren sich von zersetzten Pflanzenteilen und können bis zu 120 Jahre alt werden. Etwa jede 4000. Muschel enthält eine Perle.

Heidelerche Kreta_Foto&Copyright Hans_Uhl

Heidelerche

Die Heidelerche ist eine der seltensten Bodenbrüter in Oberösterreich. Sie trägt einen markanten, gut sichtbaren weißen Oberaugenstreif, einen schwarzen Flügelfleck und ist wegen ihres melodischen Gesangs als „Nachtigall des Mühlviertels“ bekannt. Sie überwintert im nördlichen Mittelmeergebiet und kehrt im März zurück. Der Nestbau beginnt Ende März/ Anfang April. Meist werden die Eier für 14 Tage bebrütet und die Jungen im Nest für weitere 12 Tage gefüttert, daher ist es wichtig, die Gelege in dieser Zeit nicht durch Mahd, Düngung o.ä. zu stören. Die Heidelerche bevorzugt offene Hügellagen mit lichten Baumgruppen und niederwüchsigen trockenen Wiesen mit reichem Insektenvorkommen, daher ist der Naturpark Mühlviertel der ideale Lebensraum für sie.

Kiebitzmännchen brütet Pernau_3 28 4 2016 Foto Hans Uhl

Kiebitz

Der Kiebitz brütet bevorzugt in offenen, baumarmen oder baumlosen Agrarlandschaften. Aufgrund der flächendeckenden Intensivierung der Landwirtschaft hat der Kiebitz von den früher bevorzugten Feuchtwiesen auf Ackergebiete als Nistplätze umgestellt. Bei einem Kiebitz-Schutzprojekt im Naturpark Obst-Hügel-Land werden Landwirten, die Äcker mit Kiebitz-Kolonien bewirtschaften, Förderungen von der Abteilung Naturschutz des Landes Oberösterreich angeboten. Im Projekt werden Kiebitzbestände erhoben, Landwirte beraten, sowie Bewirtschaftungsmaßnahmen entwickelt und umgesetzt. Diese sehen u.a. vor, auf Teilflächen während der Brutzeit die Bewirtschaftung auszusetzen, die Aussaat nach den 10. Mai zu verschieben oder einen kleinräumigen Schutz durch das Umfahren mehrerer Nester. Eine laufende Erfolgskontrolle bestätigt, dass durch die praktizierten Bewirtschaftungsmaßnahmen zumindest teilweise die Reproduktionsrate erhöht werden konnte.
Mehr dazu (externer Link): https://obsthuegelland.at/naturpark/projekte/kiebitz-schutzprojekt/

Leittier_Schwalbenschwanz_Foto_Barbara Derntl

Schwalbenschwanz

Der Schwalbenschwanz zählt zu den prächtigsten Faltern im Naturpark Mühlviertel. Die Flügeloberseite ist kontrastreich schwarz-gelb gefärbt. Der schwanzartige Fortsatz an den Hinterflügeln erinnert an eine Schwalbe und führt zur Namensgebung. Der Schwalbenschwanz bevorzugt offene, trockene Lebensräume, da sie nicht standorttreu sind, sondern weit herumfliegen, sind sie auch in manchen Gärten anzutreffen. Oftmals entdeckt man eine größere Anzahl an Hügel- und Bergkuppen, wo sich Männchen und Weibchen zur Geschlechterfindung treffen. Dieses Verhalten nennt man Hilltopping.      Die 1 mm großen Eier werden direkt auf den Blättern der Futterpflanze abgelegt, wo sich die Raupen nach mehrmaligem Häuten zu einer Größe von 45 mm entwickeln. Die glatten, grün gefärbten Raupen sind an ihren schwarzen Querstreifen mit gelben oder orangeroten Punkten gut zu erkennen. Die Puppen sind meist grün bis graubraun gefärbt und hängen sich mit einem Gürtelfaden an Stängel fest. Daher der Name Gürtelpuppe.

Leittier_Uhu_Foto_Josef_Limberger

Uhu

Als größte europäische Eulenart erreicht der Uhu eine Körperlänge von 67 cm und eine Flügelspannweite von 168 cm, wobei die Weibchen die Männchen überragen. Auffallend ist der kräftige Kopf mit den langen Federohren und den orange-gelben Augen. Das braune Gefieder zeigt eine dunkle Längs- und Querzeichnung und ist an der Bauchseite heller. Auch die Beine sind bis zu den Zehen dicht befiedert. Charakteristisch ist der Reviergesang, der kilometerweit zu hören ist. Im Naturpark Mühlviertel, in der strukturreichen Landschaft mit Flusstälern, felsdurchsetzten Schluchtwäldern und einem Mosaik aus Grünland und Feldern, fühlt sich der Uhu sehr wohl. Zum Brüten sucht er sich Felsen mit geschützten Nischen. Der Uhu gilt als äußerst standorttreu und beginnt im März mit der Brut. Während der Brutzeit ist der Uhu sehr empfindlich und kann sogar die Brut aufgeben, wenn er von Kletterern und Neugierigen gestört wird. Nach 34 Tagen schlüpfen bis zu 5 Jungvögel, die mit 10 Wochen flugfähig werden. Nach dem Flüggewerden versorgen sie die Eltern noch bis in den August mit Futter. Als dämmerungs- und nachtaktives Tier ernährt er sich von größeren Insekten, Fledermäusen, Feldmäusen, Ratten, Vögel, Igeln und Feldhasen.

Rote Mauerbiene (Osmia bicornis) Weibchen Foto&Copyright Josef Limberger Bubenberg Steegen Oö. 30.4.2013

Wildbienen

Wer das Wort Biene hört, denkt meist an die Honigbiene. Doch allein im Naturpark Obst-Hügel-Land wurden 96 Wildbienenarten nachgewiesen. Dass es in Österreich fast 690 Arten gibt, ist kaum bekannt. Dazu gehören die Hummeln, Pelz-, Zottel-, Sand- und Seidenbienen und eine Vielzahl von kleinen und unscheinbaren Arten, die leicht mit Fliegen oder Wespen verwechseln werden können.
In den letzten Jahrzehnten wird ein dramatischer Rückgang der Wildbienen in ganz Europa verzeichnet. Und das, obwohl Wildbienen eigentlich recht anspruchslos sind: Sie brauchen ein ausreichendes Blütenpflanzenangebot mit Pollen und Nektar zum Fressen und für die Larvenaufzucht, geeignete Nistmöglichkeiten sowie Material zum Nestbau. Doch in unserer Agrarlandschaft mangelt es vielerorts genau daran. Große Probleme bereiten den Bienen insbesondere der Einsatz von Pestiziden (z.B. Neonicotinoide, Glyphosat), die fortschreitende Versiegelung von Böden, die „Bereinigung“ der Landschaft (Monokulturen, wenig strukturreiche Gebiete, häufige Mahd, Überdüngung, Verlust von Rainen und echten Brachen etc.), sterile Gärten (Schottergärten, Rasenmäherroboter, Thujen), aber auch der Klimawandel.
Welche Maßnahmen man zu ihrem Schutz ergreifen kann, können Sie hier nachlesen (externer Link): https://obsthuegelland.at/infos-service/infothek/wild-bienen-in-gefahr-massnahmen-zu-ihrem-schutz/

ALTText Grünspecht (Picus viridis) auf einer Wiese Foto&Copyright Josef Limberger Bubenberg Steegen Oö. 28.3.2012 MR

Grünspecht

Grünspechte leben in den Höhlen alter und dicker Bäume und ernähren sich am liebsten von Ameisen. Der Grünspecht erreicht üblicherweise eine Körperlänge bis zu 32 cm und dabei eine Flügelspannweite von bis zu 52 cm. Das Gefieder auf der Oberseite ist dunkelgrün gefärbt. Die Unterseite ist aber deutlich heller in blassem hellgrün ein schöner Kontrast. Seitlich am Kopf vom Schnabel bis hinter die Augen reicht eine schwarze Maske. Dahinter und an der Kehle ist diese Spechtart weiß. Sehr markant sind auch der rote Oberkopf und Nacken.
Charakteristisch ist der Gesang, der dem Lachen von Menschen ähnelt. Zwischen April und Mai beginnt die Brutzeit, wobei sich Männchen und Weibchen abwechseln. Grünspechte hinterlassen in ihren Revieren viele Spechthöhlen, die von anderen höhlenbewohnenden Arten zur Brut genutzt werden: von verschiedenen Meisenarten, Staren, Kleibern oder Gartenrotschwänzen. Aber auch Fledermausarten, Siebenschläfer und Hornissen profitieren von den Grünspechthöhlen.
Naturinfo

Pflanzen

Ur-Zwetschke

Auf die Suche nach wurzel- und kernechten Primitivpflaumen hat sich der Naturpark Attersee-Traunsee begeben. Die Gegend rund um den Attersee und Traunsee war und ist bekannt für ihren Reichtum an Zwetschken. Mit Zustimmung der Baumbesitzer werden regelmäßig Edelreiser oder Wurzelbruten entnommen, um die Erhaltung und Vermehrung der Sorten zu sichern. Außerdem wurden weitere Projekte rund um die Zwetschkenvielfalt gestartet, damit die Abstammung der Arten oder das Wissens zum traditionellen Dörren nicht in Vergessenheit gerät.
Mehr dazu (externer Link): https://www.zwetschkenreich.at

13_Roter Spilling_NUPAT_Schnaitl

Quendel (Wilder Thymian)

Der wilde Bruder des Thymians ist ein mehrjähriges, winterhartes Kraut mit einer Wuchshöhe von 5 – 15 cm und blüht von Juni bis Oktober. Schon im Frühling treiben neue aromatische Blätter und den ganzen Sommer hindurch leuchtet er in rosaroten Blütenpolster. Da der Quendel trockene, steinige und sonnenexponierte Standorte an Feld- und Wegrändern bevorzugt, ist er die typische Leitpflanze im Naturpark Mühlviertel. Sein kräftiger, zitroniger Duft lockt zahlreiche Bienen und Schmetterlinge an.

Leitpflanze Quendel_Foto_Barbara_Derntl
Naturpark_Muehlviertel_Fels mit Quendel_Foto Eva Wahl

Gemeiner Wacholder

Der säulenförmige, immergrüne Strauch kann bis zu 10 m hoch werden, in Strauchform nur 3 – 5 m und im Extremfall wächst er flach und wird kaum hüfthoch. Die spitzen Nadeln stehen sternförmig in Dreierquirlen vom Ast ab und weisen auf der Oberfläche weiße Wachsstreifen auf. Der Wacholder wird vom Wind bestäubt und ist zweihäusig (d.h. männliche und weibliche Blüten sitzen auf getrennten Pflanzen). Botanisch gesehen, haben Nadelgehölze keine Früchte, sondern Zapfen. Die blauschwarzen Beerenzapfen, die Wacholderbeeren, reifen erst im dritten Jahr. Sie werden zum Räuchern und Schnapsbrennen (Gin) verwendet und sorgen vor allem bei Wildgerichten und im Sauerkraut für den würzigen Geschmack. Zwischen den Granitfelsen auf dem ausgetrockneten und nährstoffarmen Boden an sonnigen Lagen im Naturpark Mühlviertel fühlt sich der Wacholder wohl.

Wacholder_Foto Barbara Derntl
Wacholder_Pammer_Höhe_Foto Barbara Derntl

Essigrose

Die Essigrose (rosa gallica) ist in Mittel- und Südeuropa heimisch, kommt in der freien Natur aber nur noch selten vor. Im Naturpark Obst-Hügel-Land wurde sie an einigen Standorten gefunden. Rosa gallica blüht im Juni mit einer dunkelrosa bis hellroten, ca. 5 cm großen einfachen Blüte und verströmt einen angenehmen Duft. Die roten Hagebutten sind relativ kugelig und mit Borsten versehen. Wildrosen weisen gegenüber den gezüchteten viele Vorteile auf: sie punkten durch ihre Robustheit und bieten Tieren reichlich Nahrung.

Essigrose_Weinberg_Foto_Kropfberger_a

Schartner Rainkirsche

Die Naturparkgemeinde Scharten ist die Kirschenhochburg in Oberösterreich. In den letzten Jahren investierten einige Obstbauern in neue Kirschkulturen. Der Erfolg bei der Vermarktung der Schartner Kirschen gibt diesen Betrieben recht. Neben den neuen Kirschensorten nimmt jedoch auch die Nachfrage nach alten geschmacklich sehr guten Sorten wieder zu. Vor allem für die Verwendung in der Küche (Strudel, Marmeladen) sind Sorten wie die „Schartner Rainkirsche“ hervorragend geeignet. Typisch ist der mittellange bis lange Stiel, der ein rotes Stielscheibchen oder einen roten Anhauch der Stielfarbe aufweisen kann. Der Stiel löst leicht bis mittelmäßig. Die Früchte sind klein, nierenförmig bis kugelig mit schwacher Schulterung und schwarzer Haut. Das Fruchtfleisch ist weich bis mittelfest, dunkel und besitzt einen stark färbenden Saft. Der Geschmack wird als harmonisch und aromatisch beschrieben. Der Stein ist klein und rundlich und löst gut bis mittelmäßig vom Fruchtfleisch.
Nup_MV_Wacholder_Foto Barbara Derntl

Weberbartl-Apfel

In St. Marienkirchen/P. und Gemeinden der Umgebung findet sich in den Obstgärten unter den verschiedenen Mostobstsorten auch der Weberbartl-Apfel. Er gilt als einer der besten Mostäpfel mit reicher Geschichte. Bartholomä Reiter vom Weberhaus in Furth (deshalb Weberbartl) soll diese Apfelsorte herangezogen und weiterverbreitet haben, „weil er sich viel mit Obstbau beschäftigte und weil er wahrscheinlich auch einen guten Trunk liebte“. Darüber hinaus gilt er in der Ortsgeschichte als einer der Hauptproponenten des Protestantismus bei der Errichtung der Pfarre Wallern um 1782. Der Weberbartl-Apfel ist mittelgroß, etwa fünf Zentimeter dick und rot gestreift. Das Fruchtfleisch ist fest, jedoch saftreich, hat einen herb-sauren Geschmack mit viel Säure und ist von grünlicher Farbe. Der Baum blüht spät und trägt alle zwei Jahre.

Nup_MV_Wacholder_Foto Barbara Derntl

Amt der Oö. Landesregierung

Direktion Landesplanung, wirtschaftliche
und ländliche Entwicklung
Abteilung Naturschutz
4021 Linz  •  Bahnhofplatz 1

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(c) Naturparke Oberösterreich